Ayutthaya, Thailand

In der historischen Stadt Ayutthaya haben wir was ganz neues ausprobiert – haben einen Elefanten gepflegt! Diese Möglichkeit wird beim Elephantenstay angeboten – einer nicht kommerziellen Organisation, welche sich um ältere Elefanten kümmert, um die Elefanten – Rentner, sozusagen. Am frühen Morgen haben wir uns auf den Weg dorthin gemacht. Elephantstay liegt nur ein paar Kilometer vom Stadtzentrum von Ayutthaya entfernt, so sind wir zu Fuß gelaufen. Der Weg verlief durch interessante Vororte mit vielen bunten Märkten. Diese waren so spannend, dass wir uns beinahe für unsere erste Elefantenkunde-Stunde verspätet haben.

Das Team von Elephantenstay hat uns warm empfangen, Tee und Kaffee angeboten. Und dann ging es mit dem theoretischen Teil los. In dieser Stunde habe ich mehr über Elefanten, damit verbundener Tradition und Kultur in Thailand gelernt als in meinem ganzen Leben davor! Nach gründlicher Sicherheitsanweisung wurden wir “unserer” Elefanten – Dame vorgestellt. Sie heißt Rosukon, ist 70 Jahre alt, hat freundliche und kluge Augen. Anna war ganz außer sich vor Begeisterung und hat schon Pläne gemacht, wie wir uns unseren eigenen Elefanten anschaffen und was wir alles mit dem unternehmen. Zu unserer Rosukon haben wir Russisch gesprochen. Sie hat uns wohl sehr gut verstanden und (da sind wir überzeugt;-) wir haben ihr auch ganz gut gefallen. Danach war schon die Zeit für die erste verantwortungsvolle Aufgabe – unsere Rosukon mit Frühstück zu versorgen. Ich hätte nie gedacht, dass Elefanten sich von Ananas ernähren können! Bis zu 200 kg am Tag kann verputzt werden  – sowie Blätter als auch die Früchte. Wir haben eine Menge Ananasblätter geschleppt und Anna hat die Früchte direkt in den Rüssel gesteckt. Elefanten gehören wohl zu den stärksten Tieren in der Natur… so ist meine Interesse an der Ananas rasant gestiegen. Was denken Sie, hatten wir zum Abendbrot gehabt? Und zum Frühstück? Genau, richtig!

In Elephantstay leben mehr als 60 Elefanten. Damit wir unsere Rosukon nicht mit den Anderen verwechseln, hat Anna sie sofort portraitiert.

Danach sind wir zum Fluss geritten und haben mit unseren Elefanten gebadet! Wir haben Hauptkommandos gelernt, wie man einen Elefanten steuert. Die “Blinker” der Elefanten funktionieren ganz anders als bei einem Auto, alles umgekehrt. Wenn man nach rechts will, muss man das linke Ohrläppchen vom Elefanten mit dem Fuß berühren. Nach links – das rechte. Lustig. Wenn man seinen Elefanten loben will – dann einfach mit beiden Händen auf den Kopf klopfen. Nach dem Baden haben wir unsere Rosukon in so einer Art Elefanten-Waschstraße gewaschen. Gründlich mit Bürsten geschrubbt und aus dem Schlauch mit Wasser begossen. Danach wieder füttern, Ananas schleppen, Wasser in den Rüssel gießen, nochmal im Fluss baden… uffff, nach so einem intensiven Tag waren wir ziemlich müde…  Ein Elefant ist alles andere als ein pflegeleichtes Haustier!

Zuhause haben wir Ananas geknabbert und ab ins Bett. Das war eindeutig eine der außergewöhnlichsten Erfahrungen, welche wir bislang auf dieser Reise gemacht haben! Vielen Dank an das liebe Kollektiv von Elephantstay für diesen elefantastischen Tag!


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