Homeschooling Inspiration aus Australien

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Im Jahr 2017 haben wir in Australien eine wunderbare Familie kennengelernt.  Lisa, Stu und deren Sohn Fletcher leben seit vielen Jahren auf einem Segelboot und haben schon die halbe Weltkugel umsegelt. Deren Zuhause ist das "Big Mama" Boot und wir haben damit eine Segeltour mit der Familie gemacht. (Hier ist mein Bericht von der Segeltour damals).

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Auf dieser Tour habe ich das erste Kind in meinem Leben "live" gesehen, welches gar nicht in die Schule gegangen ist. Zu dem Zeitpunkt ging meine Tochter Anna zwar auch schon seit 1.5 Jahren nicht mehr in die Schule, aber ich war mir noch nicht sicher, wie es mit Annas Bildung weiter gehen soll. Damals konnte ich mir nicht mal vorstellen, dass man ein Kind GANZ ohne Schule großziehen kann. Ohne, dass es "verblödet, zu nix taugen wird und asozial aufwächst" (alles halt, was mir aus jeder Ecke eingeredet wurde). Dann habe ich Fletcher getroffen. Er war 14. Sehr intelligent, selbständig und aufmerksam. Drei Monate lang war er in einer Schule. In der ersten Klasse. 
Ich war beeindruckt, wie fleißig und verantwortungsvoll er mit 14 schon war, gleichzeitig aber sehr ruhig, entspannt und mich sich selbst im Reinen. Diese Familie ist zu meiner Inspiration geworden! Ich habe gesehen, dass ein Leben ohne Schule durchaus möglich ist. Ein glückliches und selbstbestimmtes Leben!

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All die Jahre habe ich Kontakt zu dieser Familie gehalten und bin deshalb updated, was deren Leben angeht und was aus Fletcher "geworden ist". Er ist jetzt 17 Jahre alt. Ich habe Lisa (die Mutter) vor kurzem angeschrieben und ein paar konkrete Fragen gestellt.

Lisa, ab welchem ​​Alter lebt Fletcher auf dem Boot?

Lisa: Fletcher war schon in meinem Bauch auf dem Boot und hat sein ganzes Leben an Bord gelebt. Er ist viel rumgekommen, besonders in Südostasien und in australischen Gewässern, auch viel auf dem Land.

Lisa, habt ihr Euch an irgendein Schulprogramm orientiert oder einfach frei gelernt?

Lisa: Bis zur 3. Klasse haben wir uns an ein Fernunterrichtssystem gehalten. Ich habe aber das System in Frage gestellt, weil die Belastung sogar viel höher war als in einem Klassenzimmer. Der Fokus lag nicht auf der Leistung des einzelnen Kindes, sondern auf dem Ankreuzen von Kästchen. Das war nichts für Fletcher. Er hat eine andere Bildung erhalten, wo seine Interessen, seine Zukunftsträume im Mittelpunkt standen, während er sich als Person einzigartig und selbstbewusst entwickeln konnte. Er hat auch nichts von dem Stress/Mobbing abbekommen, was im Schulsystem öfters vorkommt. Fletcher hat viele Freunde und ist ein sehr motivierter Outdoor-Mensch. Er kann sich selbst unterhalten und ist von keinem Gerät (wie Telefon zB) abhängig.

Lisa, bist du eine Lehrerin vom Beruf?

Nein, ich bin keine Lehrerin, ich habe davor als Lehrerhilfe gearbeitet mit Schwerpunkt auf verhaltensauffällige Schüler und Kinder mit besonderen Bedürfnissen.

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Hat Fletcher schon als Kind so seine Aufgaben am Bord gehabt?

Ja. Als er jünger war, waren das kleine Jobs. Seit seinem 7. Lebensjahr ist er in unser Chartergeschäft involviert worden. Da das ein Familienunternehmen ist, muss jeder mitmachen und helfen, alle haben Jobs und tragen die Verantwortung.

Was will Fletcher beruflich werden?

Mit 15 Jahren hat Fletcher eine Ausbildung als Bootsengineer und kommerzieller Skipper für Boote bis zu 24 m gemacht. Eine Bescheinigung dafür hat er dann mit 16 Jahren bekommen. Danach hat er einen weiteren wichtigen Sicherheitskurs für größere Schiffe (STWC) gestartet und letzten August absolviert. 15 Monate lang war er der Haupt-Skipper auf unserem „Big Mama“ Boot und hat viele andere Bootsjobs erledigt. Die letzten 6 Monate hat Fletcher bei Sealink (der Fährgesellschaft) gearbeitet, um zu sehen, ob ihm diese Art von Arbeit zusagt. Es hat ihm nicht gefallen, weil er keine neuen Kenntnisse erworben und keine Wachstumschancen gesehen hat.

Hier noch ein kleines Video von unserem gemeinsamen Ausflug mit dem lieben „Big Mama“ Team (hier unser Bericht von damals). Das war für mich eine sehr wichtige und sehr bereichernde Begegnung. Wir haben nicht nur einen wunderschönen Tag im Ozean gehabt, sondern eine Bestätigung bekommen, dass wir nicht alleine auf unserem Weg sind. Und es kann sehr gut klappen! Danke ihr Lieben, Lisa, Fletcher und Stu für die Zeit zusammen und die Inspiration! Ich bin mir absolut sicher, dass Fletcher ein schönes und glückliches Leben haben wird, das gesunde Fundament dafür hat er jetzt schon mit 17! 

Unsere Dokumentarfilme

Wir halten unser jahrelanges Reiseleben in Dokumentarfilmen fest, welche wir beide selbstständig und zuzweit produzieren. Unser Reisefilm "Anna, Asien und Ich. 250 Tage unterwegs" Teil 1 ist 2019 in vielen Kinos in Deutschland gelaufen. Jetzt ist dieser Film auch als Download für Ihr Homekino erhältlich. Hier ist der Kinotrailer! 

Der zweite Teil des Films "Anna, Asien und Ich. 250 Tage unterwegs" ist 2020 fertig und wird im Herbst 2020 - Winter 2021 in einigen Kinos in Deutschland laufen. Für unsere Zuschauer, welche ihn lieber Zuhause sehen wollen, gibt es auch diesen Film als Download.

Hier ist der Kinotrailer! 

Was kostet eine Weltreise? In unserem Fall - 12 EUR/Person/Tag! Das ist kein Witz!

Ich bin sehr stolz und könnte vor Freude bis zur Decke hüpfen! Weil ich was sehr sonnvolles und nützliches kreiert habe - den Videokurs "Weltreise als Sparmaßnahme". Ich habe meine Erfahrungen aus 5 Jahren auf Reisen in diesen Kurs gesteckt! Ich erzähle Euch, wie wir es geschafft haben, eine Weltreise für 12 EUR/Tag zu meistern! 12 EUR/Tag/Person! Das ist kein Witz! Und in diesem Preis ist wirklich alles inklusive, auch laufende Kosten in Deutschland. Dabei ist wichtig zu erwähnen - wir hungern nicht, schlafen nicht in Hostels, sind nicht in einem permanenten Sparmodus, unternehmen eine Menge! Ich bin mir absolut sicher, dass jede und jeder (gesund und volljährig) sich eine Weltreise leisten kann. Man muss nur die Sache richtig und kreativ angehen!