
Foto: Machu Picchu
Eine Reise nach Machu Picchu ist alles andere als billig. Das Problem liegt daran, dass es keine Autostraße in den Ort Aguas Calientes gibt. Und Machu Picchu kann man nur von Aguas Calientes erreichen. Alle sind quasi gezwungen, einen der 3 ziemlich teueren Züge zu nehmen. Die billigste Version kostet ab 60 USD pro Person in eine Richtung, die teuerste - ca 500 USD/Person in eine Richtung. Ziemlich heftig für eine knapp 70 km lange Strecke! 😂 Ich habe gehört, dass es extra so gewollt ist, dass es keine Autostraße gebaut wird! Damit die Zugunternehmen (einige davon gehören einem britischen Unternehmen 😉) weiterhin gut verdienen. Die Einheimischen sind mit der Situation nicht zufrieden, und die Züge werden von denen sogar boykottiert! Haben auch selbst eine Versammlung der Protestierenden an einem kleinen Bahnhof gesehen.
Man muss also mind 120 USD pro Person (hin und zurück) zahlen, um von Cusco nach Aquas Calientes zu gelangen. Wenn man mit Familie reist, dann wird das heftig.
Oder, alternativ, man kann eine Inka Trail Wanderung buchen, welche 4 Tage dauert und ca. 800 USD/Person kostet 😂

Foto: Machu Picchu
Von Aguas Calientes bis zum Machu Picchu Eingang sind das nur ein paar Kilometer, diese kann man aber nicht selbst fahren, hier gibt es einen weiteren Monopolisten 😂 Es gibt einen Bus, und eine max. 20 Min. Fahrt kostet 12 USD. Das ist wahrscheinlich die teuerste Busstrecke im ganzem Lateinamerika, nach Kilometerpreis gerechnet. Mit einem Taxi wäre es preiswerter, aber man darf ja nicht 🙃 ! Den Bus nehmen oder halt zu Fuß laufen 🤷♀️
Wie lange kann man als EU-Bürger ohne Visum in Peru bleiben?
Die maximale Aufenthaltsadauer als Tourist in Peru beträgt 90 Tage.

Foto: Machu Picchu mit einem Regenbogen
Unser ursprünglicher Plan war - ein Machu Picсhu Besuch plus ein Inka Trail. Aber keine geführte Tour und schon gar nicht zu diesem Preis. Wir haben auch beschlossen, keinen dieser Züge zu nehmen! Wir haben uns unsere eigene Route verlegt. Bisschen abenteuerlich, aber sehr schön und ohne Messentourismus. Ist auch die preiswerteste Option von allen, die es da gibt.

Foto: Machu Picchu
In Cusco haben wir einen Collectivo (einen Minibus) nach Ollantaytambo genommen. Die Fahrt hat ca. 1.5 Std gedauert und hat 12 Soles (3 EUR) gekostet. Diesen Collectivo findet man in Cusco in Av. del Ejercito 270.

Foto: Der Ort Ollantaytambo
Ollantaytambo ist eine kleine hostorische Stadt und ist einen Besuch wert. Es gibt da zwei hübsche archeologsche Stätten (alles aus dem Inka Reich). Eine (direkt in der Stadt) kostet den Eintritt und die zweite (oben auf dem Berg, Pinkuylluna) ist kostenfrei.

Foto: Market in Ollantaytambo

Foto: Ollantaytambo archeologische Stätte. Der Eintritt kostet ca 20 USD (für eine erwachsene Person). Die Attraktionen in Cusco Gegend sind alles andere als billig. Wenn ihr mehrere archeologischen Stätten und Museen da besichtigen wollt, dann lohnt es sich wahrscheinlich das "Cusco Tourist Ticket" zu kaufen. Es gibt einige Variationen (die Dauer und der Preis variieren sich), ich hatte eins für 10 Tage für ca. 30 EUR und in meinem Fall hat es sich mehrfach gelohnt.
In Ollantaytambo haben wir übernachtet und morgen früh einen weiteren Collectivo zur Station KM82 genommen. Die Fahrt hat max. eine halbe Stunde gedauert und hat 4 Soles (1 EUR) pro Person gekostet.
Ab dieser Station KM82 sollte es abenteurlich werden. Ich habe davor in einem Bericht gelesen, dass die Leute, welche ohne eine Tour da laufen, aufgehalten werden usw., dass man am besten ganz früh am morgen da durch sein sollte... Nichts dergleichen! Es stehen im Ort in der Tat irgendwelche "Wächter", welche den offiziellen Inka Trail (verläuft links von der Bahnstation) bewachen. Damit man den um gotteswillen nicht kostenfrei läuft (kostet sonst ca 800 EUR/Person).

Foto: Links von dieser Tafel verläuft der offizielle (der kommerzielle) Inkapfad. Den kann man nur mit einer organisierten Tour für viel Geld mitlaufen. Wir laufen RECHTS an der Tafel vorbei, an den Eisenbahnschienen entlang.
Wir sind einfach an denen vorbei durch das Dorf an den Schienen entlang marschiert. Das sind genau die Schienen von den teueren Zügen, welche nach Machu Picchu fahren. An der Station haben wir protestierende Einheimische gesehen (sie protestieren gegen diese touristischen Züge und wollen eine Autostraße nach Machu Picchu, damit sie auch an dem Tourismus in dieser Region bisschen was verdienen können, und nicht nur die Zugunternehmen.) Die Leute fanden es gut, dass wir den Zug nicht genommen haben und zu Fuß laufen. Wir haben mehrere "Daumen hoch" und viel Anerkennung von den Protestierenden bekommen 🙂
Sind die Unterkünfte in Peru teuer?
Was die Unterkünfte angeht, so fand ich die Preis-Leistung in Peru richtig gut. Cusco hat eine sehr gute Auswahl an guten und preiswerten Hotels und Airbnbs. Wir haben für 12 EUR/Nacht in einem 3-Sterne Hotel inkl. Frühstück gewohnt. Etwas teuerer wird das in Aquas Calientes (Machu Picchu), aber auch da findet man für ca 20 EUR ein schönes Zimmer für 2 Personen.
Von der Station KM82 sind wird einfach weiter an den Zugschienen entlang gelaufen. Das waren ca. 29 Km bis Aguas Calientes (der einzige Ort, von dem aus man Machu Picchu erreichen kann).

Der Weg war flach, einfach zu laufen, wir waren insgesamt 8 Std. unterwegs inkl. einer Stunde Pause plus kurzen Besichtigungen der Ruinen an der Route entlang.

Man sollte am besten Schuhe mit einer festen Sohle anhaben, weil man sonst zu viel Fußmassage bekommt, da man viel auf Schottersteinen läuft.
Ca. 2 mal die Stunde fährt ein Zug vorbei. Er fährt langsam und man hört ihn gut, deshalb ist das nicht gefährlich. Aber trotzdem bitte nicht mit Kopfhörern wandern!

Es gibt ein paar Tunnels auf der Route, aber alle sind ganz kurz.



Die Route verläuft sehr malerisch durch die Berge, immer an dem Fluß Urubamba entlang. Entweder direkt auf den Schienen oder auf dem kleinen Weg daneben. Man kann sich nicht verlaufen. Rechts und Links gibt es essbare Kaktusfrüchte für diejenigen, die wissen, wie man sie isst 🙂

Foto: Das sind die Kaktusfrüchte. Bitte nicht mit bloßen Händen anfassen! Die kleinen Stacheln sind schlimm. Ich habe sie auf einen Stock aufgespießt, aufgeschnitten und nur das Innere der Frucht gegessen.

Foto: Die Blätter vom Kaktus kann man übrigens auch essen. Haben wir in Mexiko gemacht. Einfach die Stacheln abschneiden und wie ein "normales" Gemüse braten/kochen.

Man sieht ein paar verlassene Inka Städte, Inka Stufen, Ruinen, Brücken. Diese Route ist nicht populär, es gibt keine Touristen. In den 8 Std. haben wir nur 2 weitere Reisende getroffen.

Foto: Eine Inkastadt auf der Route. Kaum jemand besucht sie. Wir waren ganz allein da.


Foto: Der Urubamba Fluß, der gesamte Weg verläuft an dem Fluß entlang. Man kann sich nicht verlaufen.

Und das Schönste an dieser Strecke ist... diese Route war mal eine Inka Straße! Und die Schienen wurden teilweise einfach drauf gebaut! Deshalb hatten wir auch ein schönes Gefühl, eine richtige historische Inka Straße zu laufen! Ohne einen Permit, ohne Bezahlung, ohne unnötige Guides, ohne Massentourismus... unser individueller Inka Trail, genau wie wir es haben wollten! Und der ganze Weg von Cusco nach Aguas Calientes hat uns 4 EUR/Person gekostet.



Am Nachmittag sind wir in Aguas Calientes angekommen. Das ist eine sehr touristische kleine Stadt, voll mit Hotels und Restaurants. Die Preise für alles hier sind natürlich viel höher als sonst wo in Peru.

Das Geldabheben von europäischen Karten ist in Peru kostenpflichtig und aus meiner Sicht unangemessen teuer. Die einzige Bank von allen, die ich ausprobiert habe und welche keine Gebühr verlangt, war die Banco de la Nacion. Diese Bank hat (rote) ATMs in jedem größeren Ort.

Machu Picchu
Am nächsten Tag sind wir zu Machu Picchu aufgebrochen. Die Tickets haben wir 2 Tage vorher online gekauft. Direkt am Schalter kann man keine Tickets mehr kaufen. Die Tickets werden sogar schon vor dem Trek zu Machu Picchu kontrolliert. Wie ich oben schon geschrieben habe, man kann mit einem Bus nach oben fahren. Oder zu Fuß laufen (entweder auf der Straße, flach, keine Leute, ca 8 Km und ca 2 Std Laufzeit) oder die steilen Stufen nach oben (anstrengend, viele Leute, dauert aber nur 1 Std. Sind ca 1.5 Km). Nach oben haben wir den schnellen steilen Weg genommen und nach unten den flachen langen.

Machu Picchu
Der Eintritt zu Machu Picchu kostet ab 40 EUR/Erwachsene und ca 20 EUR/Kind oder Studenten unter 25 Jahren. Es wird gesagt, dass man sich maximal 4 Std. in Machu Picchu aufhalten darf. In Wirklichkeit kontrolliert das keiner und man kann sich die Zeit lassen, die man will. Uns haben 4 Std aber vollkommen gereicht.
Wir haben die Route 2 inkl. Inkabrücke gekauft. Am Eingang zur Inkabrücke werden die Tickets kontrolliert, aber ansonsten nirgends auf dem Gelände von Machu Picchu. Was heißt - wenn man drin ist, man kann jede beliebige Route laufen ganz egal, welche man gekauft hat.


Machu Picchu ist sehr malerisch und für Instagram Bilder einfach perfekt. Wir haben uns aber etwas intensiver mit dem Thema beschäftigt und haben vor dem Machu Picchu Besuch sogar einen Kurs über die Völker Südamerikas von einem russischen Anthropologen besucht.
Kaum jemand von den Machu Picchu Besuchern weiß, dass diese malerische Stadt fast ein Gefängnis war. Im Inkareich durften die Leute deren Gemeinde nie verlassen. Ausgenommen waren Zwangsarbeiten oder die Kriege.
Oben auf dem Berg, wo die schicksten Insta-Bilder gemacht werden, saß ein Wächter. Und hat kontrolliert, ob alle unten gut arbeiten.
Im Inkareich gab es nur eine Strafe - die Todesstrafe. Das war das totalitärste Staatssystem in der menschlichen Geschichte. Und trotzdem waren irgendwie die meisten glücklich und zufrieden (dafür gibt es eine Erklärung)
Die Mehrheit der Leute im Inkareich hat niemals einen Inka gesehen.

Das Inkareich
Sehr spannend alles. Deshalb hat Anna beschlossen, einen neuen Kurs zu machen!
DAS INKAREICH, so heißt der Kurs.
Er wird aus 10 online Treffen bestehen (jedes Treffen dauert ca 50-60 Min), die erste Gruppe startet am 01.06.24 um 10 Uhr deutscher Zeit. Diese Gruppe ist für Kinder von 9 bis 14, die Anmeldung läuft schon hier!

Der Weg zurück nach Cusco.
Wir wollten eine weitere Route von/nach Machu Picchu "testen". Diese Route ist von Backpackers sehr beliebt, ist ausführlich im Internet beschrieben und ist entsprechend überlaufen. Man läuft von Aguas Calientes bis zur Zugstation Hydroelectrica. Das sind ca. 2 Stunden Laufzeit. Der Weg ist lange nicht so malerisch wie bei unserer Hin-Route, man läuft einfach auf den Schienen mit vielen anderen Leuten durch den Wald.

In Hydroelectrica kann man um 14 Uhr einen Bus nach Cusco nehmen (ca 12 EUR) oder, wenn das zeitlich nicht passt, zuerst nach Santa Teresa oder Santa Maria fahren. Der Preis für die Busse bleibt ziemlich identisch. Der Busweg nach Cusco ist lang, und wir fanden ihn sehr anstrengend. Die Qualität der Straße war sehr schlecht (Stand März 2024), viele Baustellen, alles sehr staubig, der Weg verläuft durch die hohen Berge, ist deshalb sehr kurvenreich. Wir sind im Regen und im dichten Nebel gefahren, das war dazu auch noch gruselig. Diese Route hat in unserem Fall sogar länger gedauert, als unsere Hin-Route zu Fuß! Ich würde, ehrlich gestanden, eher die 29 Km durch die Natur zu Fuß laufen, als nochmal mit diesen Bussen durch die Berge fahren. Aber das ist eine Geschmacksache.


Annas weitere Kurse für Kinder und Jugendliche
Gibt es hier
Was kostet eine Weltreise?
In meinem Kurs "Weltreise als Sparmaßnahme" zeige ich Dir, wie Du mit 12 EUR am Tag die Welt bereisen kannst, ohne auf etwas verzichten zu müssen!

Unsere Dokumentarfilme!
"Saudi Arabien: Lass uns in der Wüste schlafen" Produktion 2023
Hier ist der Filmtrailer!
"Anna, Asia und Ich. 250 Tage unterwegs"
Hier ist der Kinotrailer!